Apikale Parodontitis
Wurzelspitzenentzündung
Zu einer Wurzelspitzenentzündung (med. apikale Parodontitis) kann es kommen, wenn sich in einem nicht mehr vitalen Zahn Bakterien vermehren und bis zur Spitze des Wurzelkanals vordringen. Auf dieser Seite finden Sie alle Informationen zum Thema:
- Was ist eine Wurzelspitzenentzündung?
- Welche Ursachen gibt es?
- Welche Symptome hat sie?
- Wie wird sie behandelt?
- Welche Maßnahmen kann ich zur Vorbeugung ergreifen?
Was ist die Wurzelspitze?
Die Zahnwurzel (lat. Radix dentis) ist der im Kiefer verankerte, nicht sichtbare Teil des Zahnes. Diese Wurzel verläuft konisch, verjüngt sich also von der Zahnkrone her gesehen zu einer abgerundete, geöffneten Spitze. Hier treten die Blutgefäße und Nerven vom Kieferknochen in den Zahn ein.
Einer Entzündung dieser Eintrittsstelle, also der Wurzelspitze, geht meist eine Zahnwurzelentzündung voraus. Diese wiederum hat ihren Ursprung in den meisten Fällen in einer tiefen Karieserkrankung, die die Pulpa (ugs.: Zahnnerv) geschädigt hat.
Ursachen: Wie entsteht die Wurzelspitzenentzündung?
Eine Wurzelspitzenentzündung wird durch Bakterien an der Wurzelspitze ausgelöst. Diese vermehren sich in einem nicht mehr vitalen Zahn, was beim Patienten durch fehlende Schmerzen lange unbemerkt bleiben kann. Die Ursachen können unterschiedlich sein.
Schädigt eine zu spät behandelte Karies einen Zahn bis ins Zahnmark, entsteht in schweren Fällen eine Zahnwurzelentzündung. Diese führt meistens zum Absterben des Zahnes. Vollzieht sich dieses Absterben an einer bereits vorgeschädigten Pulpa, ist es möglich, dass der Patient keine größeren Schmerzen dadurch verspürt. Bleibt die Behandlung beim Zahnarzt aus, können die Bakterien den Zahn ungehindert weiter schädigen und bis in die Wurzelspitze vordringen und zu Abszessen am Zahnfleisch oder Eitereinlagerungen führen. Hier kann nur eine Wurzelkanalbehandlung zur Rettung des Zahnes führen.
Doch auch eine erkannte und rechtzeitig mittels Wurzelbehandlung therapierte Zahnwurzelentzündung kann eine Wurzelspitzenentzündung nach sich ziehen. Wird die Wurzelfüllung nicht bis in die Spitze gesetzt oder werden nicht alle Bakterien erfolgreich beseitigt, kann die Infektion trotz Behandlung bis in die Wurzelspitze wandern. Eine Revision der Wurzelbehandlung wird nötig.
Deshalb spielt in der Endodontie die hohe Präzision und das Nutzen technischer Möglichkeiten eine immer größere Rolle. Durch den Einsatz von Dentalmikroskopen, Ultraschallmessgeräten, mechanischen Feilen u.a. wird die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg der ersten Wurzelbehandlung deutlich erhöht.
Chronische Apikale Parodontitis
Eine Wurzelspitzenentzündung kann chronisch und akut vorliegen. Bei der chronischen Variante vermehren sich die Bakterien im Zahn bis zur Wurzelspitze, wo sie austreten und in eine Reaktion mit dem umliegenden Knochengewebe treten. Der Patient spürt davon nichts; das Krankheitsbild fällt dem Behandler erst auf dem Röntgenbild auf. Dass aus einer chronischen apikalen Parodontitis eine akute Form wird, die sich dann auch durch starke Schmerzen im Kiefer und um den betroffenen Zahn bemerkbar macht, ist oft nur eine Frage der Zeit.
Therapie: Revision der Wurzelbehandlung oder Wurzelspitzenresektion
Die Wurzelspitzenresektion ist bei einer apikalen Parodontitis das letzte Mittel der Wahl. In unserer Zahnarztpraxis in Friedrichshain werden wir zunächst versuchen, die Entzündung durch eine Wurzelkanalbehandlung oder (wenn diese bereits erfolgt ist, aber nicht erfolgreich war) einer Revision derselben einzudämmen. Erst wenn sich auch nach der erneuten Wurzelfüllung zeigt, dass die Entzündung weiterhin im Gewebe um die Wurzelspitze vorliegt, muss eine Wurzelspitzenresektion erwogen werden.
Dabei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff, bei dem der Arzt oder die Ärztin den Knochen des Kiefers seitlich öffnet und den entzündeten Teil der Zahnwurzel und das den Zahn umgebende entzündete Gewebe entfernt. Anschließend werden die Wurzelkanäle von der Spitze aus (“retrograd”) befüllt. Da wir uns als Praxis auf mikroskopische Endodontie in Berlin spezialisiert haben, führen wir auch die Wurzelspitzenresektion mithilfe des Dentalmikroskops aus. Auf diese Weise können wir besonders präzise vorgehen und haben beste Voraussetzungen für eine gelingende Behandlung.
Vorbeugen: Damit es gar nicht erst zur Wurzelspitzenentzündung kommt
Auch wenn es in seltenen Fällen andere Ursachen für eine Zahnwurzelentzündung geben kann, ist der häufigste Grund doch Karies. Die beste Vorbeugung für Entzündungen an der Zahnwurzel ist also Kariesprophylaxe. Dazu zählt in erster Linie:
- Gründliches Zähneputzen: zweimal täglich unter Zuhilfenahme von Zahnseide und Zahnzwischenraumbürstchen
- Vorsorge: 1-2 Mal jährlich Vorsorgeuntersuchung, damit Karies frühzeitig erkannt wird
- Wenn angeraten: Einmal jährlich professionelle Zahnreinigung
Wird doch eine Wurzelbehandlung nötig, empfiehlt es sich, so gründlich wie möglich vorzugehen, um die Entzündung bereits beim ersten Mal bestmöglich einzudämmen. Die Erfolgsquote, den Zahn zu erhalten, sinkt bei jeder erneuten Behandlung leicht ab. So gesehen ist bei einem entzündeten Zahn eine erfolgreiche erste Wurzelkanalbehandlung die beste Möglichkeit, eine unangenehme Wurzelspitzenresektion zu verhindern.